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8:58 AM
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A: Wie können wir den Themenbereich um geschlechtergerechte Sprache objektiv halten?

user unknownDie Apologeten der sogenannten Gendergerechten oder Geschlechtergerechten Sprache versuchen oft die bestehende Sprache als fraglos ungerecht darzustellen. Diese politische Unterstellung muss aber thematisiert werden. Man kann nicht so tun als gäbe es diese Bestrebungen nicht, als sei das keine po...

 
Man kann die Leser nur mit den Argumenten pro und kontra konfrontieren, und diese sich ihre eigene Meinung bilden lassen. – Das ist doch genau, was ich vorschlage. Es geht hier nicht darum, die Darstellung einer Seite zu unterdrücken, sondern lediglich die Diskussion darum, wer denn nun Recht hat – und das auch nicht, weil ich diese Diskussion nicht mag, sondern weil diese Plattform schlichtweg nicht dafür geeignet ist. Vergleiche auch mit diesem oder diesem Meta-Post auf anderen Seiten.
 
Bezogen auf die deutsche Sprache bin ich kein Außenstehender, sondern Beschuldigter. Außerdem orientiert sich meine Meinung ja an dem, was Fakt ist. Da ich meine Meinung auch sonst nicht mit "Meiner Meinung nach ist das ein Verb" sondern mit "Das ist ein Verb" äußere und selbst erkennen kann, das alles, was geäußert wird immer nur eine Meinung ist, werde ich hier keine Ausnahme machen - wieso sollte ich? Weil das Thema heilig ist? Das ist genau die Aufgabe von Neutralität, die diese Lex-Gender vorgibt als Ziel zu verfolgen.
Ich bin auch nicht bereit meine Beiträge von großen Disclaimern vollstellen zu lassen, dass hier der Safespace endet. Wer seine eigenen Beiträge so verstümmeln will - bitte. Das Affentheater um Studierendenwerke und FußgängerInnenampeln mache ich nicht mit.
 
[…] werde ich hier keine Ausnahme machen - wieso sollte ich? – Weil das Thema umstritten ist, und derartige absolute Behauptungen meinungslastige Diskussionen entfachen, die nirgendwohin führen. Für andere potenziell strittige Themen (z. B. die Rechtschreibreform) nehmen die meisten Nutzer interessanterweise automatisch einen deskriptiven Standpunkt ein und ich sehen keinen Regulierungsbedarf. (Die Rechtschreibreform und ihre Inhalte sind Fakt; ob sie gut war oder nicht, ist meinungsbasiert.)
 
a) Es gibt auch 7 Antworten bis jetzt zur Frage "viertel vor sechs oder drei viertel sechs?". Wo ist der Unterschied - wieso ist das ohne fette Disclaimer möglich und erlaubt? b) Es geht ja um die Frage was objektiv richtig ist. Und was wahr ist, das darf auch leidenschaftlich vertreten werden. Andere entdecken ihre Leidenschaft bei Anglizismen, Apostrophen, Deppenleerzeichen und Genitiv - auch alles umstritten, wenn man sich den faktischen Gebrauch ansieht und den begleitenden Streit. Persönlich soll man nicht werden, aber das werde ich auch selten. Deutlich, hoffentlich schon.
 
Bezogen auf die deutsche Sprache bin ich kein Außenstehender, sondern Beschuldigter. – Nur zur Klarstellung: Alle Nutzer des generischen Maskulinums als rücksichtslos, Sexisten o. Ä. zu beschuldigen ist den von mir vorgeschlagenen Regeln genauso zuwider wie zu behaupten, dass das generische Maskulinum das einzig Wahre sei. Und es geht auch nicht darum, jemandem vorzuschreiben, das generische Maskulinum oder irgendeine Form von gendergerechter Sprache in seinen Beiträgen zu verwenden.
 
8:58 AM
a) Wo wäre das passiert, dass jmd. andere gedrängt hätte, das generische Maskulinum zu verwenden? Strohmann? b) Alle Nutzer des gM als Sexisten zu beschuldigen habe ich nicht gesagt. Das ist aber die Prämisse der gnS, nicht wahr? Es gäbe einen Missstand, den es zu beheben gilt. Wissenschaftliche Belege dafür: 0. Schon die Darstellungen des Sachverhalts halten selten einer Überprüfung stand. Schon der Terminus "gendergerechte Sprache" transportiert die Unterstellung, die tradierte sei ungerecht. Wie willst Du das neutral diskutieren?
 
Es gibt auch 7 Antworten bis jetzt zur Frage "viertel vor sechs oder drei viertel sechs?". Wo ist der Unterschied - wieso ist das ohne fette Disclaimer möglich und erlaubt? – Und ich sehe keinen Beitrag, der eine der Varianten als die einzig richtige darstellt. Dass alle Diskussionen über Gender und Sprache so verlaufen, ist gerade das Ziel meines Vorschlags (und wenn sie es von selbst täten, wäre er auch nicht nötig).
 
Also wessen Diskussionsbeitrag prangerst Du an, und wieso nicht einen spezifisch, sondern ein Rundumschlag und Schnelle-Eingreiftruppen-Planung?
 
Wo wäre das passiert, dass jmd. andere gedrängt hätte, das generische Maskulinum zu verwenden? Strohmann? – Du hast geschrieben: “Wer seine eigenen Beiträge so verstümmeln will - bitte. Das Affentheater um Studierendenwerke und FußgängerInnenampeln mache ich nicht mit.” Das las sich für mich so, als dass Du befürchten würdest, dass Dich hier irgendjemand dazu zu zwingen wollte, das zu tun. Darum geht es hier aber nicht.
 
"So verstümmeln": Mit solchen Warnboxen, dass es um Fragen für Erwachsene geht.
 
@userunknown Du denkst, dass ein Hinweis mit der Bitte, Fragen, Antworten und Kommentare objektiv zu halten, verstümmelt?
 
9:04 AM
@Wrzlprmft: Ja. Es signalisiert "Vorsicht! Vermintes Gebiet!" Wie die Schockbilder auf Zigarettenpackungen. Wieso bei diesem Thema? Was sind konkret die Beiträge, die Du problematisch findest? Wieso problematisierst Du nicht diese Beiträge, sondern das ganze Thema?
 
@userunknown Alle Nutzer des gM als Sexisten zu beschuldigen habe ich nicht gesagt. – Das habe ich auch nicht behauptet. Du hast gesagt: »Bezogen auf die deutsche Sprache bin ich kein Außenstehender, sondern Beschuldigter.« Ich wollte klarstellen, dass der Vorschlag auch beinhaltet, solche Beschuldigungen zu vermeiden.
 
Das ist aber die Prämisse der gnS.
Wieso sollen Feministinnen, die anderer Ansicht sind als ich, nicht ihre Meinung äußern dürfen, die sie ja ihrerseits als eine durch Fakten gestützte Wahrheit begreifen?
 
@userunknown Das heißt, die bloße Erwähnung des Themas beschuldigt Dich bereits, mal abgesehen von dem Namen, bei dem ich Dir völlig zustimme, dass er eine Verurteilung beinhaltet?
 
Wer soll das festlegen, was die Wahrheit ist? Ein innerer Kreis, der auf Meta tagt?
Du kannst ja eine neutrale Bezeichnung für diese Sprachreformbemühungen suchen. Solche Begriffe sind dann aber oft lang und umständlich und werden ungern verwendet. Jeder, der an solchen Diskussionen teilnimmt, müsste zuerst ein Sprachtraining durchlaufen, um die neutrale Begrifflichkeit zu erlernen, die ihn erst befähigt, an der Diskussion neutral teilzunehmen.
 
Es geht hier nicht darum, festzulegen, was die Wahrheit ist. Es geht hier darum, dass niemand versuchen soll, das zu (hier) zu tun. Niemand soll seine eigene Meinung darstellen, sondern die Meinungen anderer beschreiben, usw. Kurzum: Deskriptivismus statt Präskriptivismus.
 
9:10 AM
Meine Frage steht noch im Raum, welche Beiträge konkret Du problematisch findest, und wieso Du nicht diese konkret angehst.
 
@userunknown Ja, deswegen klammere ich dieses Problem aus, da ich es nicht zu lösen vermag (und selbst wenn, niemand verstehen würde, wovon ich rede).
@userunknown Ich weiß; ich kann nicht auf alles gleichzeitig antworten.
> unless you are positive that your readers are exclusively conservative people (men) who strongly believe in the “generic” masculine form.
> it is probably better to use the feminine form if possible
 
Ich kann Deine Meinung nicht darstellen weil ich sie nicht kenne. Ich kann immer nur meine Wahrheit darstellen. Dass das meine Meinung darüber ist, was die Wahrheit ist, erkennt auch sonst jeder selbst. Da brauche ich keine einleitenden Worte - das mache ich sonst ja auch nicht.
 
@userunknown Du sollst auch nicht meine Meinung darstellen, sondern diejenige, die von Befürwortern irgendeiner Sprechweise propagiert wird.
Im Prinzip so, wie die Antworten zur Viertel-Sechs-Frage es tun (minus die Empfehlungen, was man als Sprachanfänger tun sollte).
Und um ein Beispiel direkt zum Thema zu geben:
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A: Ist Bibi Blocksberg unser bester Freund?

WrzlprmftNehmen wir folgendes Paradigma des generischen Maskulinums: Bezieht sich ein generischer Ausdruck auf Personen beiderlei Geschlechts, nutzt man das Maskulinum. Bezieht sich ein generischer Ausdruck nur auf weibliche Personen, nutzt man das Femininum. Bezieht sich ein generischer Ausdruck nur au...

Da sind keine einleitenden Worte o. Ä.
 
@Wrzlprmft: Der Beitrag (Stein d. Anstoßes) wurde von den Besuchern als eher schlechter Beitrag bewertet. Dass das Machs Meinung ist muss er oder sie nicht dazu schreiben, das weiß ich aus der Lebenspraxis. Ich sehe daran nichts, dass das Aufstellen einer Gruppe Genderspezialkräfte rechtfertigt.
Der Bibi-Bocksbergbeitrag gibt nur einseitig Deine Position wider, nicht die Position der gendergerechten Sprache.
 
@userunknown Was lässt Dich denken, dass er meine Position wiedergibt?
 
9:24 AM
Weil ich sonst keine Motivation sehe ihn zu schreiben.
 
@userunknown Dass das Machs Meinung ist muss er oder sie nicht dazu schreiben, das weiß ich aus der Lebenspraxis. – Problem ist, dass unsere Fragesteller das nicht notwendigerweise wissen können. Insbesondere müssten wir dann mit Up- und Downvotes entscheiden, ob genderegerechte Sprache (o. Ä.) richtig oder falsch ist. Das ist genau das, was wir nicht wollen.
 
Unterschätz die Fragesteller nicht. Das weiß jeder.
 
@userunknown Wie wäre es mit der Motivation, mit der wir Antworten schreiben, die Fragestellern erläutern, wie der Konjunktiv funktioniert?
@userunknown Okay, jede Antwort stellt nur eine Meinung dar, aber gerade bei diesem Thema ist es nicht klar, wie verbreitet oder allgemeingültig diese Meinung ist, und eine mögliche Abstimmung ist so verzerrt, dass sie auch nicht hilft.
Ein Fragesteller kann aus so einer Antwort nicht unbedingt erkennen, ob das generische Maskulinum eine seit Jahrhunderten veraltete Konvention ist, die nur von ein paar erzkonservativen Männern vertreten wird, oder ob es der Standard ist, den 90 % aller Texte vertreten.
 
9:40 AM
Ich weiß nicht welche Beziehung Du zum Konjunktiv hast. Ich vermute, Du wirst in einer Antwort dazu Deine Meinung wiedergeben, nicht die von jmd. anderem. Und soweit Du Dich im Recht wähnst behaupten, dass es so und so sei, nicht dass Du meinst es sei so und so und dass das nur Deine persönliche Meinung sei, wenn Du meinst, dass es so ist.
Up- und Downvotes sind keine Abstimmung darüber, was richtig und falsch ist, sondern in erster Linie, ob man denjenigen mag, von dem der Beitrag stammt. :) Wären die User diszipliniert, dann wäre es eine Abstimmung darüber, ob die Antwort nützlich ist oder nicht. Aber wir wissen, dass es die User nicht sind und oft andere Prioritäten haben.
Aber das wissen nicht nur Du und ich, sondern tendenziell jeder User.
Neue User wissen nur nicht, wie so das allgemeine Sympathiebild für Leute und Meinungen aussieht.
 
@userunknown Wenn ich eine Antwort zum Konjunktiv schreibe, dann ist es eben nicht nur meine persönliche Meinung, sondern eine auf Erfahrung u. Ä. fundierte Meinung. Es geht weniger darum, dass ich darstelle, wie ich denke, dass der Konjunktiv genutzt werden sollte, sondern darum wie er tatsächlich genutzt wird (in Zeitungen und anderen hochsprachigen Publikationen). In dem Fall stimmen das zwar mit meiner persönlichen Meinung überein, aber das ist zweitrangig.
@userunknown Wären die User diszipliniert, dann wäre es eine Abstimmung darüber, ob die Antwort nützlich ist oder nicht. – Selbst dann haben wir ein Problem: Ist die Empfehlung »it is probably better to use the feminine form if possible« nützlich? Vertreter der gendergerechten Sprache werden sagen »ja«; Vertreter des generischen Maskulinums sagen eher »nein«. Also verkommt die Abstimmung zu einer sprachpolitischen.
 
@Wrzlprmft: Meine Taktik ist konträr zu Deiner. Gerade weil ich deutlich schreibe, was ich denke, wird meine Meinung als solche, so erwarte ich, erkannt. Wenn ich nicht immer dazuschreibe "denke ich", "meine ich" und "nach meinem Geschmack", dann hat es auch noch den relativierenden Charakter, wenn ich es wirklich brauche. Ich sehe und höre sowas aber oft als defensive Immunisierungsfloskeln. Wenn man dagegen argumentieren will kann man es nicht, weil es war ja nur eine Meinung.
 
@userunknown Und genau das ist das Problem. Woher soll ein Außenstehender wissen, wie die Sprach- und Meinungslandschaft in Deutschland tatsächlich aussieht?
 
Wir interessieren uns aber nicht was Honk17 aus Kleinbütteln persönlich über den Konjunktiv denkt, sondern was tatsächlich der Fall ist. Weil aber Meinung und Fakt von beiden Seiten gar nicht erst auseinandergehalten werden wäre es eine Sysyphusarbeit, das für alle Beiträge herauszuarbeiten. Wenn es aber auch sonst nicht herausgearbeitet wird - wieso dann bei diesem Thema?
"Es geht weniger darum, dass ich darstelle, wie ich denke, dass der Konjunktiv genutzt werden sollte, sondern darum wie er tatsächlich genutzt wird" - und auch das wird, sobald ich es lese, dazu, was ich denke, was Du denkst, was tatsächlich ist - zumindest was Du zu denken behauptest. Ob Du das wirklich denkst ist noch was anderes.
@Wrzlprmft: Nicht in Deutschland - in German Language auf SE.
 
@userunknown Wenn man dagegen argumentieren will kann man es nicht, weil es war ja nur eine Meinung. – Naja, Du kannst aufzeigen, dass die Liste an Argumenten unvollständig ist oder dass es gegenläufige Standpunkte in der Gesellschaft gibt. Die Frage, ob man gendergerechte Sprache nutzen sollte oder nicht, können wir hier aber genausowenig diskutieren, wie die Frage ob Anglizismen, die Rechtschreibreform, usw. gut sind.
 
9:56 AM
Jede Abstimmung ist sprachpolitisch. Beim Konjunktiv ist wohl nur der Konsens breiter und die Konfliktneigung geringer.
 
@userunknown Wir interessieren uns aber nicht was Honk17 aus Kleinbütteln persönlich über den Konjunktiv denkt, sondern was tatsächlich der Fall ist. – Eben. Und genauso sollten Beiträge zum Thema gendergerechte Sprache darstellen, was wie genutzt/empfohlen/argumentiert wird (von einer relevanten Untermenge der Sprecher, nicht von Honk17 aus Kleinbütteln).
@userunknown Das sehe ich nicht so. Es gibt keine politischen Bestrebungen, den Konjunktiv zu ändern. Kaum jemand stimmt über Fragen zum Konjunktiv ab, weil er denkt dass die Sprache so sein sollte.
Und jetzt muss ich gehen.
 
Das Politische ist die öffentliche Auseinandersetzung. Im Gegensatz zur privaten Auseinandersetzung. Sich mit einer Aussage im Forum zu äußern ist politisch schlechthin. Wenn man gendergerechte Sprache nicht diskutieren kann, dann auch nicht, wo ein Komma hinmuss, soll oder darf. Da muss ich auch nicht alle Gegenmeinungen darstellen.
@Wrzlprmft: Hey! Nicht verduften!
Nu isser fort.
Es gibt Bestrebungen den Genitiv zu forcieren oder auszutrocknen, Apostrophe zu verbreiten, jedes Wort, das den aktiven Wortschatz eines 3jährigen übersteigt in "Tüttelchen" zu schreiben, auch wenn die meisten dieser Bestrebungen nicht argumentativ, sondern performativ ausgetragen werden, sprich, die Leute machen es einfach.
 
 
2 hours later…
11:40 AM
"Niemand soll seine eigene Meinung darstellen, sondern die Meinungen anderer beschreiben, usw. Kurzum: Deskriptivismus statt Präskriptivismus."
Ich sehe nicht ganz den Vorteil dieser Strategie, ich kann auch Hitler zitieren, dadurch wird es nicht besser oder schlechter. Ob es meine eigene Meinung ist oder die anderer spielt keine Rolle. Wie auch in meiner Antwort auf Meta geposted wirst du kaum auf objektive Fakten treffen zur Zeit.
 
12:05 PM
@Thomas: In dem man auswählt, wessen Meinung man darstellt, ist sowieso wieder eine subjektive Meinung drin, nämlich wessen Meinung man für darstellenswert hält. Wer entscheidet, welche Meinungen darstellenswert sind? Man muss einsehen, dass man nicht objektiv ist und die anderen erst recht nicht.
 
 
1 hour later…
1:10 PM
@userunknown Das Politische ist die öffentliche Auseinandersetzung. Im Gegensatz zur privaten Auseinandersetzung. – Das bedeutet das Wort politisch nicht. Wenn ich öffentlich diskutiere, ob 2+2=4 gilt, ist das keine politische Auseinandersetzung.
 
Was bedeutet "politisch" denn?
@Wrzlprmft: Vielleicht ein Beispiel verwenden, das mehr hat. Bei Orwell geht es soweit, dass die Frage ob 1+1 = 2 ist eine politische geworden ist.
 
@userunknown die staatliche oder gesellschaftliche Ordnung betreffend
 
solange Du niemanden findest, der es mit Dir diskutieren will, ist es keine öffentliche Debatte und scheitert daran.
Betrifft es die gesellschaftliche Ordnung, ob der NO2-Grenzwert bei y oder x liegt?
 
@userunknown japp
 
Und ob y kleiner oder größer als x ist hängt eng mit der Frage zusammen, ob 1+1=2 ist, oder?
Oder ob man höhere Belastungen nicht messen, sondern fühlen sollte.
Wie manche ja auch glauben sie könnten Elektrosmog fühlen.
@Wrzlprmft: Oder Benachteiligung durch Sprache. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt sind.
 
1:19 PM
@userunknown Da muss ich auch nicht alle Gegenmeinungen darstellen. – Nein, aber wenn jemand denkt, dass Du eine wichtige Alternative unterlassen hast oder eine irrelevante Meinung darstellst, ist das viel leichter durch Abstimmung, Kommentare, und Gegenantworten zu klären – und zwar ohne dass die Abstimmung darüber zu einer über die Kommaregeln selbst verkommt.
 
Ist viel leichter zu klären als ...? Als beim Genderthema?
 
@userunknown … und wenn die Leute beginnen würden, hierüber so aufgeladen zu diskutieren wie über Gendersprache, dann müssten wir auch hier über Regulierung nachdenken. Tun sie aber zum Glück nicht.
@userunknown ja
 
Behauptung ohne Beleg. Was ist der Beleg für aufgeladene Diskussion? Anzahl der Flags bei den Postings? Anzahl der Antworten in den ersten 2 Wochen? Der Kommentare?
@Wrzlprmft: Schimpfworthäufigkeit?
Wenn andere Sprachfragen so langweilig sind, dass keine Debatten darüber geführt werden, dann ist das vielleicht ein Problem der anderen Fragen.
 
@userunknown Nein. Das ist viel fundamentaler. Politisch werden solche Fragen über ihre Auswirkungen oder wie viel Wert die Gesellschaft solche Fragen zuschreibt. Ja, der Übergang ist prinzipiell fließend, aber rein statistisch ist der Graubereich so dünn besiedelt, dass er hier kein Problem darstellt.
 
Für mich ist das Kriterium, ob eine Frage eine politische ist, eine qualitative, keine quantitative Frage. Ob das viele oder wenig Leute interessiert entscheidet, wie bei 1+1=2 darüber, ob es überhaupt eine Debatte gibt, nicht darüber, ob diese politisch ist.
@Wrzlprmft: Politisch wird eine Frage dadurch, dass sie in den Kontext der Öffentlichkeit kommt. Die Rechtschreibreform etwa wurde zur politischen, weil darüber öffentlich diskutiert wurde.
Davor war sie akademischer Natur.
 
1:29 PM
@Thomas Ich sehe nicht ganz den Vorteil dieser Strategie, ich kann auch Hitler zitieren, dadurch wird es nicht besser oder schlechter. – In diesem extremen Beispiel macht es sogar einen sehr großen Unterschied. Wenn Du Hitler in einem passenden Kontext zitierst, wird niemand auf die Idee kommen, dass Du seine Meinung vertrittst und versuchen Dich vom Gegenteil zu überzeugen.
Es gibt mehrere SE-Seiten, die sich zu großen Teilen mit der objektiven Beschreibung von Meinungen anderer Leute beschäftigen (siehe z. B. hier).
@Thomas Und natürlich wird durch den Wechsel der Beschreibungsebene nicht alles perfekt objektiv. Es wird aber besser und weniger aufgeladen.
@userunknown Flags; Kommentare, die gegen be nice verstoßen, etc.
@userunknown Politisch wird eine Frage dadurch, dass sie in den Kontext der Öffentlichkeit kommt – Wenn wir von einer breiten Öffentlichkeit reden: ja. Die meisten Fragen auf dieser Seite interessieren die breite Öffentlichkeit nicht.
@userunknown: Noch ein Nachtrag zur Bibi-Blocksberg-Antwort: Kannst Du Dir vorstellen, dass ein Befürworter gendergerechter Sprache diese Antwort upvotet?
 
@Wrzlprmft: (breite Öffentlichkeit) - Tja, jetzt wäre zu klären, was eine breite Öffentlichkeit ist, im Ggs. zu einer schmalen. Also sind nur Boulevardthemen politisch, nicht die Rüstungsausgaben von Sierra Leone.
 
1:45 PM
@userunknown Können wir klären, können wir aber auch sein lassen, da der Graubereich, wie bereits gesagt, so dünn besiedelt ist, dass wir auch so alle wissen, wovon die Rede ist.
 
@Wrzlprmft: Ich kann mir viel vorstellen. Weswegen interessiert Dich das? Willst Du hören, Deine Antwort sei in jeder Hinsicht vorbildlich, und dass wir im Bereich Feminismus nur noch vorbildliche Antworten akzeptieren, aber wenn es etwa um die AfD geht, alles lassen wie es ist? Brauchen Frauen Savespaces, weil sie sonst in Schockstarre verfallen könnten.
Und wer entscheidet darüber, was vorbildliche Antworten sind? Du und ich hier im Chat? Wer gerade anwesend ist? Die 3-20 üblichen Stammbesucher?
Wieviele Flags gab es denn, Und wieviele verstoßen gegen 'be nice'?
 
@userunknown Willst Du hören, Deine Antwort sei in jeder Hinsicht vorbildlich – Nein, es geht mir darum, die Unterschiede der präskriptiven Herangehensweise zu illustrieren. Ich bilde mir ein, dass diese Antwort auch von Verfechtern der gendergerechten Sprache upgevotet werden kann, eben weil sie nur beschreibt und nicht versucht Tatsachen zu schaffen.
@userunknown Die Trennung zwischen Präskriptivismus und Deskriptivismus ist hinreichend scharf.
 
2:00 PM
Die angeblich gendergerechte Sprache ist aber nicht das Thema von GL, sondern die Deutsche. Und die meisten Behauptungen über das Deutsche der politischen Aktivisten ist falsch, wie auch deren Alternativvorschläge eben nicht "Deutsch" sind, sondern falsch. Das sind Tatsachen, und das kann man auch so benennen.
 
@userunknown Die angeblich gendergerechte Sprache ist aber nicht das Thema von GL, sondern die Deutsche. – Wieso sollten Änderungsvorschläge zur deutschen Sprache für off-topic sein? So oder so, wenn Du das haben möchtest, mach einen entsprechenden Vorschlag auf Meta.
 
Ich sagte nicht, dass es off topic sei.
Ich sage, dass es nicht DAS Thema ist.
 
Und wo ist jetzt der Unterschied?
 
Natürlich ist es on-topic. Es ist nur nicht Deutsch.
Man kann auch Änderungsvorschläge machen, nur funktioniert Sprache eben nicht so, dass man da Änderungsvorschläge macht, die jemand (wer?) annimmt.
 
2:16 PM
@userunknown Ich habe keine Zahlen für Flaggen (und auch nicht die Werkzeuge, sie einfach zu erheben), aber es sind so viele, dass es uns Moderatoren aufstößt. Was die nicht netten Kommentare betrifft, zähle ich hier allein sieben abfällige Bezeichnungen, Unterstellungen, Dysphemismen, etc.
@userunknown Wenn Du solche pauschalen Äußerungen machst, darfst Du Dich auch nicht über die implizite Verurteilung in gendergerechte Sprache beschweren.
 
Du meinst man darf im Wortinneren groß schreiben: "StudentInnen"? Oder das "Busfahrende" ein geeigneter Ersatz für "Busfahrer" ist, nur gerecht?
Dass mit "Jeder Bürger muss Steuern zahlen" nur Männer gemeint sind?
Das sind keine Exotica der gendergedingsten Sprache, sondern deren Basics.
Die nächsten Innovationen liegen schon um die Ecke. Ein Sprachhonk aus Hamburg sagt, "Flüchtlinge" sei abwertend, man solle "Geflüchtete" sagen. Das sei nicht abwertend. Evidenz: Unlogische Behauptungen, an den Haaren herbeigezogen. Beweis mittels sporadischer Analogie. Und in den ÖR-Medien sagt jeder zweite brav "Geflüchtete".
@Wrzlprmft
 
2:40 PM
Nein (nicht dass es etwas zur Sache täte), aber mit einer pauschalen Verurteilung machst Du es Dir zu einfach. Es gibt in der deutschen Sprache bzw. Sprecherschaft eine Problematik in Sachen Geschlecht, die angegangen werden muss. Ich denke, dass die mir bekannten Sprachänderungsvorschläge (Ausnahme: Einführung einer männlichen Monierung) in die falsche Richtung gehen. Aber diese Meinung basiert auf einer Abwägung diverser Faktoren – es ist kein sonnenklarer logischer Schluss.
 
2:56 PM
Und was ist diese Problematik, wenn ich fragen darf?
@Wrzlprmft
 
@userunknown Die Tatsache, dass eine große Menge an Menschen das generische Maskulinum nicht wie beabsichtigt interpretieren.
 
Eine Grundschulproblematik, wenn der/die/das und einer/eine/eine durchgenommen wird.
Kann in der 7ten Klasse ja nochmal vertieft werden.
 
Wird es aber nicht. Und selbst wenn, dauert es mehrere Generationen, bis das Ergebnis angekommen ist.
Ich stimme Dir völlig zu, dass man sich das alles hätte sparen können – und das Beispiel des Englischen, wo niemand daran denkt, dass teacher geschlechtsspezifisch ist (obwohl auf denselben Wurzeln beruhend), zeigt, dass es geht. Hat man aber nicht.
 
3:19 PM
Nun - das bezweifle ich zum Teil. Selbst bei den Grundschullehrerinnen (Deutsch) vermute ich keine Mehrheit an Feministinnen. Aber vielleicht Opportunisten die wenig konfliktgeneigt sind.
 
Es ist ein typischer Fall einer lauten Minderheit, ändert aber nichts daran, dass das Problem real ist. Außerdem begehst Du, wenn Du das ganze fest mit Feministen verbindest, denselben Fehler wie die Vorverurteilung im Begriff gendergerechte Sprache.
 
Wie sonst würde man die Gruppe derer, die derartiges fordern, benennen? Gibt es unfeministische Parteien auf der Seite?
 
@userunknown Wahrscheinlich nicht, aber es gibt Feministen, die gendergerechte Sprache nicht befürworten.
 
3:40 PM
Das weiß ich auch.
Ich habe aber nix fest mit Feministen verbunden, sondern Feminismus als notwendige Bedingung aufgeführt.
Man sagt auch "Katzen fressen Mäuse", obwohl nicht alle Katzen Mäuse fressen.
 
4:02 PM
@Wrzlprmft: "Gendergerechte Sprache" ist übrigens keine Vorverurteilung. Die Sprache, die mir vorgeworfen wird zu benutzen, benutze ich ja wirklich. Ich bestreite nicht die Tat begangen zu haben, sondern dass die Tat verwerflich ist.
Bzw. hier, dass die Sprache Frauen ausgrenzt, unsichtbar macht, ungerecht sei usw.
 
@userunknown Hattest Du das nicht weiter oben selbst beschrieben?
@userunknown Eben, gendergerecht impliziert, dass nur diese Sprache gerecht ist und alle andere nicht. Damit wird alle andere Sprache impliziert verurteilt und die eigene Lösung als einzig richtige dargestellt (vorausgesetzt, alle sind sich einig, dass Gerechtigkeit erstrebenswert ist).
 
@Wrzlprmft: Ist das jetzt ein Argument dafür, dass ich implizit Feministen vorverurteile? Ich verstehe den Einwand jetzt nicht.
 
@userunknown Nö, das ist eine Antwort auf »"Gendergerechte Sprache" ist übrigens keine Vorverurteilung.«
 
4:24 PM
Naja - was heißt "alle anderen Sprachen"? Bei aller Variabilität gibt es doch eine deutsche Sprache oder 3 Varianten, die sich aber hinsichtlich der angebl. Problematik nicht unterscheiden. Es geht schon gegen die tradierte Allgemeinsprache, ob nun Österreicherdeutsch, Schweizerdeutsch oder Deutsch, ob Hochdeutsch oder Jargon. Und die wird nicht vorverurteilt, sondern die gibt es schon, und sie ist - sagen wir: lax und selbstgerecht kategorisiert worden -
aber nicht sorgfältig untersucht, also wissenschaftlich.
Über den empirischen Gebrauch besteht eigentlich kein Disput.
Die Motivation der Sprecher, die historischen Bedingungen ihres Entstehens, der Anteil der Frauen bei der Entwicklung der → Muttersprache - darüber herrscht Disput. Und die Wirkung.
 
@userunknown und sie ist - sagen wir: lax und selbstgerecht kategorisiert worden – genau. Ob man das nun Vorverurteilung oder anderweitig betitelt, sei dahingestellt.
 
@Wrzlprmft: Da die Richter selbst bestimmen, wie tief sie in die Beweisführung einsteigen wollen und seit 40 Jahren nicht tiefer gedrungen sind, muss man wohl das Ende des Prozesses konstatieren.
 

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