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Er stellt erst fest, dass es Leute gibt, die ihn fragen, wie viele Wörter man denn in einer Sprache können müsse, um sie flüssig zu sprechen, stellt daraufhin die These auf, dass die Frage schlecht, weil falsch gestellt ist, und versucht die dann zu begründen. Erstes Argument ist, dass »Wort« nicht unbedingt klar definiert ist (das ist im Deutschen schlimmer als im Englischen wegen der Komposita; er bringt nur dog vs dogs), und das Wörter unterschiedlich wichtig sind
(vergleiche »rot« mit »Einkommensteuererklärung«) – ich denke, soweit dürften wir uns auf jeden Fall einig sein.
Er redet weiter über den berühmt-berüchtigten *Chinese Menu Test* – weil chinesische Speisekarten wohl so blumig seien, um das Argument zu begründen »Wenn ich in der natürlichen Umgebung einer Sprache bin, habe ich beides: Kontext wie auch jemanden, den ich fragen kann.« und geht dann weiter darauf ein, warum reden so viel wichtiger als jedes-Wort-im-Blauen-können ist.
Einwand »Aber du willst doch den C1-Level bestehen, dann musst du doch eine bestimmte Zahl an Wörtern können?« – Nein, weil es bei diesen Tests nie darum gehe, dass man bestimmte Wörter vorgesetzt bekommt, und die übersetzen soll; vielmehr bekäme man ein Thema, über das man reden soll, und bewertet werde die Flüssigkeit der eigenen Sprache in Kategorien wie Mangel an Nachdenken, wie gut man mit Ührasen umgeht, etc.
Ich gebe ja zu, dass er einen Satz am Schluss schreibt »Academics will be big crybabies about this because having a life is not something that you can test for.«, über den man trefflich streiten kann (insbesondere, da er weiter oben sagt, dass er die Testmethoden der Cervantes- und Goethe-Institute gut findet), aber man könnte sich so herausreden, dass er »Akademiker« im Sinne von »Mathematiker, die etwas quantifizieren wollen« verstanden haben will.
Jetzt habe ich mir auch nochmal deine Kommentar-Kritikpunkte durchgelesen. »Ebenso testen die als "akademisch" abqualifizierten Prüfungen mit voller Absicht nicht die Kenntnis einzelner Wörter (weiß er, was und bedeutet?), sondern das Verständnis bzw. die Kommunikationsfähigkeit« – genau der Punkt, den er auch macht, und für den er GI und IC lobt.
Es sind nicht die Akademiker, die die Tests konzipieren, denen er die Frage zuspricht, sondern Menschen aus dem Internet, die kommentieren/ihn anschreiben mit der Frage (oder die eben auf GLU.SX die Frage stellen). In dem Sinne vermute ich noch mehr, dass du den Blog falsch verstanden hast, und wir eigentlich dasselbe meinen.
@chirlu und sorry für die Wall-of-Text.
(Dass er mit 96 % Testergebnis 96 % der spanischen Wörter könne, behauptet tatsächlich niemand, und im Gesamtkontext des Artikels bleibe ich dabei, dass er das übertrieben-metaphorisch geschrieben hat, um eben klarzustellen, dass die Zahl der Wörter, die man kann, wenig relevant ist, solange man die richtigen kann.)